
Ratgeber zur Gelassenheit für junge Tennisstars
In meinen jungen Jahren habe ich schon viele wilde Geschichten auf den Sportplätzen dieser Welt miterlebt. Eine der häufigsten ist das unglaubliche Wutausbrüche von jungen Nachwuchstalenten im Tennis. Ein Schläger fliegt durch die Luft torpediert vom Frust des Verlierers, der nicht gelernt hat, seine Emotionen zu beherrschen. Das mag vielleicht für den Moment Befriedigung bieten, aber ich kann Ihnen aus eigener Erfahrung versichern, dass es auf lange Sicht mehr schadet als nützt. Deshalb werde ich Ihnen heute Einblicke geben, wie Sie verhindern können, dass Ihr Kind seinen Schläger in einem Tennis Spiel wirft.
Die Emotionen unter Kontrolle
Um das Fackeln des Unmuts in ihrer jungen Flamme zu dämpfen, ist es wesentlich, zunächst ein Verständnis für deren Gefühlsleben zu erlangen. Kinder reagieren oft impulsiv, und auch im Tennis kann ein schlechter Ballwechsel zu einem Wutschrei führen. Seien Sie einfach da, reden Sie nach einem Match über die Emotionen Ihres Kindes und lehren Sie es, diese in Worte zu fassen. Dies ist ein guter Anfang, um vermeidbare Wutausbrüche zu verhindern. Johanna und ich haben das selbst bei unserem Sohn praktiziert und die Ergebnisse waren erstaunlich.
Einbindung durch Kommunikation
Ein offenes Ohr und Herz zu haben, war in unserer Familie immer eine wichtige Säule. Gespräche über Niederlagen und Erfolge auf dem Spielfeld helfen, die Gefühlswelt der Kinder zu verstehen und ihre durch Erlebnisse geprägte Persönlichkeit zu formen. Sie fühlen sich sicherer und wissen, dass jemand da ist, der sich ihre Erfahrungen anhört und ihnen hilft, sie zu verstehen. Es ist auch wichtig, ihnen klar zu machen, dass nicht jedes Spiel gewonnen werden kann und dass Niederlagen ein Teil des Lebens und des Sports sind.
Charakterbildung auf und neben dem Platz
Spiele und Übungen, die auf Charakterbildung abzielen, können ebenfalls dabei helfen, die Impulsivität Ihres Kindes im Zaum zu halten. Bei mancher Gelegenheit konnte ich beobachten, wie sich Kinder aufregten und ihren Schläger warfen, was zu Verletzungen oder Schäden am Spielgerät führte. Nicht nur das Hantieren mit den Tennisschlägern kann durch solche Bildung verbessert werden, sondern auch das allgemeine Verhalten der Kinder.
Fairness und Respekt gewinnen
Fairness und Respekt sind zwei essenzielle Tugenden, die in jeder Sportart eine Rolle spielen, so auch im Tennis. Begegnen Sie Ihrem Kind mit diesen Werten und lehren Sie es, jedem Gegner und Mitspieler den nötigen Respekt entgegenzubringen, egal ob diese gewinnen oder verlieren. Auch wenn es erstmal hart klingt, aber in diesen Situationen ist es sehr wichtig darauf zu achten, dass die Kinder nicht ihre Fassung verlieren. Nur so wird ihr Kind lernen, dass es nicht nötig ist, den Schläger zu werfen, um seine Frustration zu zeigen.
Grenzen setzen und durchsetzen
Als Eltern haben wir eine Verantwortung unseren Kindern gegenüber und dazu gehört es auch, klare Grenzen zu setzen. Diese Grenzen dienen dazu, Ihrem Kind eine Struktur zu geben und ein Gefühl für richtig und falsch zu entwickeln. Wenn es zu einem Wutausbruch mit Schlägerwurf kommt, sollten Sie umgehend konsequent reagieren. Natürlich nicht mit Strafen, die zusätzlichen Frust erzeugen könnten, sondern eher mit Folgen, die einen Lerneffekt haben.
Konsequenzen statt Strafen
Strafen sind nicht immer der beste Weg, um das Fehlverhalten des Kindes zu korrigieren. Vielmehr eignen sich dazu Konsequenzen, die dem Kind die Augen für sein Fehlverhalten öffnen und ihm die Möglichkeit geben, aus seinen Fehlern zu lernen. So könnte beispielsweise ein Wutausbruch auf dem Tennisplatz dazu führen, dass Ihr Kind für einige Zeit nicht mehr Tennis spielen darf oder andere Konsequenzen folgen. Damit wird klar, dass solch ein Verhalten nicht toleriert wird und unweigerlich Konsequenzen nach sich zieht.
Erfolgreiche Vorbilder
Ihr Kind hat sicherlich ein Tennisidol, das es bewundert. Nutzen Sie das. Zeigen Sie ihm, wie gelassen und ruhig seine Idole auch in schwierigen Spielsituationen reagieren. Besprechen Sie gemeinsam Matches oder Interviews mit den Profis und sprechen Sie darüber, wie sie mit Misserfolgen umgehen. So kann Ihr Kind auf positive Art und Weise lernen, dass auch die besten Spieler Verluste hinnehmen müssen und dennoch ihr Bestes geben und nicht Ihren Schläger werfen.
Die positiven Beispiele nutzen
Es ist besonders wertvoll, die positiven Beispiele der Tennisvorbilder ausführlich zu besprechen. So kann Ihr Kind feststellen, dass die besten Spieler der Welt auch schwierige Momente durchstehen müssen. Ihre Ruhe und Gelassenheit, auch in diesen Momenten den Schläger fest in den Händen zu halten, statt ihn wegzuwerfen, kann ein großer Ansporn für Ihre Kinder sein, in harten Phasen des Spiels, cool zu bleiben.
Abschließende Worte
Ja, das Werfen des Schlägers kann ein Ventil für Frust und Wut sein. Allerdings wird Ihr Kind durch gezieltes Verhaltensmanagement und kontinuierliche Unterstützung lernen können, seine Emotionen zu beherrschen und sich der Konsequenzen seines Verhaltens bewusst zu sein. Mit Geduld und sowohl Ihrem als auch dem Engagement Ihres Kindes können Sie diese Entwicklung unterstützen und so ein positives und respektvolles Verhalten auf und abseits des Platzes fördern. Letztlich geht es nicht darum, den perfekten Tennisspieler zu formen, sondern den perfekten Charakter. Denn wie Johanna immer sagt: "Ein guter Charakter zählt mehr als ein perfekter Tennisschlag".
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